Die Macht der neuen Medien

Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein ungeheures Kanalsystem, d.h., er würde es, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur hören, sondern auch sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn in Beziehung zu setzen. Der Rundfunk müßte demnach aus dem Lieferantentum herausgehen und den Hörer als Lieferanten organisieren.

Bert Brecht 1932

Das Internet und vor allem Blogger sind gefährlich für gewachsene Machtstrukturen. Für diktatorische Regime ist das bekannt: Angst macht sich breit.

Aber auch für die westlichen Demokratien gilt das: Wer mit dem "Steinbruch" des Internets aufgewachsen ist, kennt keine Hemmungen, Informationen frei zu tauschen und zu teilen. Ein empfindlicher Angriff in das Herz der kapitalistischen Logik und der Verwertungsmafia, die von der "Information als Ressource des 21. Jahrhunderts" spricht - besitzbar und handelbar.

Ein Drittel aller Befragten teilt eigene kreative Leistungen über das Netz mit anderen – seien es Fotos, Texte, Kunst oder Video. Knapp 20 Prozent haben kein Problem damit, die Leistungen als Grundlage für die eigene Arbeit zu benutzen.

«Diese Teenager sind in eine digitale Welt geboren worden, in der sie davon ausgehen, dass sie Dinge erschaffen, konsumieren, neu aufbereiten und miteinander und anderen teilen können», erklärte Lee Rainie, Direktor des Projekts.


Quelle: Netzeitung

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Die geschmacklose Propaganda der Industrie läuft ins Leere

So wird das "Raubkopieren" auch nicht als Verbrechen warhgenommen, die Angst der Industrie wird immer deutlicher.

Aber auch andere Konzerne sehen den ungehinderten Austausch von Informationen jeglicher Art als direkten Angriff ihrer Machstellung, wie ein Artikel aus dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" deutlich machte. Die Strategie der gekaufen Gegenpropaganda und der Mundtotmachung von Blogs per Justiz, wird in der Masse sicherlich nicht aufgehen.

Das Netz entwickelt zunehmend zu dem, als das es die alten Netzpioniere gerne gesehen hätten: Als tiefgreifende Demokratisierung des öffentlichen Diskurses, als echte Kommunikationsplattform, in der jeder Bürger gleichzeitig Empfänger und Sender ist. Es bleibt nicht nur das elektronische Warenkaufhaus, als das es die Industrie angepriesen hat, es ist nicht nur ein weiteres Instrument, den kapitalistischen Warenaustausch noch effizienter zu organisieren.

Wikis und Blogs führen uns zurück auf die Vision des demokratischsten aller Medien, die heimliche Medienrevolution hat gerade erst begonnen.

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